Das eigentlich eher sperrige und nur wenig inszenierte Stück Penthesilea von Heinrich von Kleist, hat es mir schon lange angetan. Die Unbedingtheit, mit der die junge Amazone ihren Weg geht, hat mich bereits beim ersten Lesen beeindruckt. Sie weiß, dass sie eigentlich scheitern muss und dennoch kämpft sie um diesen einen Moment voller Liebe, der dann an den gesellschaftlichen Erwartungen, die die Protagonisten erfüllen müssen, zerbricht. Penthesilea und Achilles sind Krieger und folgen dieser Rolle - bedingungslos. Dabei verlieren sie ihre persönlichen Bedürfnisse nach Liebe aus dem Blick und verlieren zu guter Letzt sich selbst und ihre Leben.
Und wie immer hatte ich mit meinem Ensemble großes Glück. Die Spiele:*innen waren von der Idee in dieser Spielzeit mit Bühnenkampf und Tanz zu arbeiten, sofort begeistert. Nur den originalen Text von Kleist, empfand das Ensemble als zu schwierig. Also haben wir ausgedünnt, behutsam erklärend hinzugefügt und das körperliche Spiel so angepasst, dass es den Text immer wieder erläuternd begleitet.